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Buchtipp: Kunst im Öffentlichen Raum

Kunst im öffentlichen Raum, ein Blick auf Hamburgs Vielfalt! Dieses Buch vereint spannende Geschichten, verborgene Schätze und eindrucksvolle Bilder und unterstützt zugleich die Forschung am UKE. Ein Werk, das Kulturgenuss und guten Zweck miteinander verbindet.
Die Erlöse dieses Buchs werden vollständig für die Behandlung und Erforschung der Krankheiten an der Spezialstation am Universitätskrankenhaus Eppendorf verwendet. Dank hintergründiger, gut recherchierter Texte und aus ungewöhnlichen Blickwinkeln aufgenommenen Bildern der Fotografin Karolina Doleviczenyi ist das Werk in doppelter Hinsicht ein großer Wurf!
Achtzig Objekte werden in acht Themenbereiche untergliedert: Herrscher und Größen der Geschichte, Kunst am Bau, Kriegsdenkmäler, Mahnmale, Schandmale der Kolonialzeit, Brunnen, Musensöhne (-Töchter gibt es nicht) und sonstige Meisterwerke.
Neben bekannten unübersehbaren Skulpturen, wie dem umstrittenen Bismarck-Denkmal im Alten Elbpark, dem „Kriegsklotz“ am Stephansplatz oder dem bronzenen Fuß von Uwe Seeler am Volksparkstadion, werden weniger bekannte Kunstwerke vorgestellt. Den Autoren ist es gelungen, spannende und bewegende Geschichten auszugraben: Etwa die der Zimmermannstochter Anna Lühring, die 17-jährig als Mann verkleidet im Dienst der preußischen Armee in den sogenannten Befreiungskriegen kämpfte. Sie wurde enttarnt und als Heldenmädchen bejubelt, doch nach ihrer Hochzeit mit einem Hamburger Kellner verflüchtigte sich ihr Ruhm. Verarmt starb sie 1866. Nur eine zugewucherte Grabplatte auf dem Hammer Friedhof erinnert bis heute an ihre Soldatenzeit.
Auf dem Bahnsteig der Linie U1, Station Jungfernstieg, stößt man unvermittelt auf ein Kunstwerk des Wiener-Secession-Bildhauers Richard Luksch – einst Kunstprofessor am Hamburger Lerchenfeld. Vor 90 Jahren buddelten Arbeiter beim Bau der U-Bahn Eichenpfähle aus, die sieben Jahrhunderte zuvor für das Stauwehr am Alstermühlendamm in die Erde gerammt wurden. Der Künstler verzierte einen dieser archäologischen Funde mit Frauenporträts aus sieben Jahrhunderten. Im Minutentakt fährt seither die U-Bahn an einem Stück Mittelalter vorbei!
Vor dem Eingang des Botanischen Gartens in Osdorf steht ein dicker, hässlicher Adam, der genüsslich in den Apfel vom Baum der Erkenntnis beißt. Der Bildhauer Waldemar Otto schuf seine Version vom Stammvater der Menschheit schon 1982 als Mahnmal für die Zerstörung der Natur durch die Menschen. Die Autoren haben noch viele andere Geschichten dieser Art aufgeschrieben. Mit dem Kauf dieses Buchs kann man nichts falsch machen: Tue Gutes und bekomme Gutes!
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