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Bosses Blick

Der Mieterverein ist zu (wenig) politisch!
Nicht nur Beratung, auch die Einmischung in die Mietenpolitik ist Teil der Vereinssatzung.
Wer fragt, bekommt Antwort. Auf die Frage, was unseren Mitgliedern am MieterJournal gefällt und was weniger, gab es zwei häufige, komplett gegensätzliche Antworten: Der Mieterverein engagiere sich zu wenig politisch. Oder zu sehr. Beide Ansichten werden ungefähr gleich häufig geäußert. Hieraus lässt sich folgern, dass wir es nicht allen Mitgliedern recht machen können. Es wäre auch vermessen, so etwas anzunehmen. Die Struktur unserer Mitglieder ist so vielfältig wie unsere gesamte Gesellschaft. Ich möchte dieses Ergebnis unserer Umfrage gern zum Anlass nehmen zu erklären, welchen Grundsätzen unsere Arbeit folgt.
Seiner Satzung zufolge verwirklicht der Mieterverein seinen Zweck – neben der individuellen Beratung – insbesondere durch die Einflussnahme auf Gesetzgebung und Verwaltung sowie Förderung aller auf Beschaffung gesunder, günstiger Wohnungen gerichteter Bestrebungen. Der Verein engagiert sich also in der Mietenpolitik.
Heizkosten, Mieterhöhungen, Mietenspiegel, Mietpreisbremse, Mietwucher, Eigenbedarfskündigung, Indexmieten, Energiewende, Balkonkraftwerke, Schimmel, Mängel, Vernachlässigung, Rückgang der Neubauzahlen – das sind nur einige der Themen, die uns in den vergangenen Jahren beschäftigt haben. Immer mehr Menschen finden keine bezahlbare Wohnung mehr – und selbst Bestandsmieter geraten zunehmend unter Druck. Der Mieterverein tritt diesem Trend entschlossen entgegen.
Dazu haben seine Mitarbeitenden in unzähligen Foren, Austauschgruppen und Arbeitskreisen dafür gesorgt, dass die Stimme der Mieterinnen und Mieter gehört und ihre Interessen berücksichtigt werden – im Arbeitskreis Mietenspiegel, im Energiewendebeirat, im Beirat zur Machbarkeitsstudie zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor, im Verwaltungsrat der Verbraucherzentrale, in der Initiative Kostenreduziertes Bauen, im Aufsichtsrat von Hamburg Wasser, im Aufsichtsrat der Stadtreinigung, im Netzwerk Schimmelberatung Hamburg sowie im Forum der Stadtwirtschaft. Zudem besteht ein regelmäßiger Austausch mit der Behörde für Stadtentwicklung, der Sozialbehörde, der Finanzbehörde, der Umweltbehörde, der Senatskanzlei, den Verbänden der Wohnungswirtschaft (Grundeigentümerverband, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen, IVD, BfW, GdW), dem BUND, dem NABU, dem Deutschen Mieterbund und Mietervereinen in ganz Deutschland.
Dieses Engagement zahlt sich aus. Mietern werden Streitigkeiten mit ihren Vermietern erspart, weil die Regeln in ihrem Sinne sind. Darüber berichten wir im MieterJournal und verdeutlichen Ihnen: Wir sind mehr als ein Verein, der Rechtsberatung bei mietrechtlichen Fragen anbietet.
Was jetzt? Der Mieterverein wird sich weiter für die Interessen von Hamburgs Mieterinnen und Mietern einsetzen. Wir werden weiter über unsere Arbeit berichten und Sie, liebe Mitglieder, sind eingeladen, Fragen zu stellen, Anregungen zu geben, sich einzubringen!
Ihre Meinung zählt!
Schicken Sie uns Ihr Feedback zu unseren Artikeln, Themenideen oder Hinweise per E-Mail an briefe@mieterjournal.de – wir freuen uns auf Ihre Ideen und Vorschläge!