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Gastbeitrag – Stimmen der Stadt: Michael Knobloch
Gemeinsam stark: Wie Mieterverein und die Verbraucherzentrale kooperieren

Von Michael Knobloch, Vorstand der Verbraucherzentrale Hamburg (vzhh)
Der Mieterverein zu Hamburg und die Verbraucherzentrale Hamburg sind seit Jahrzehnten miteinander verbunden. So bestand bereits 1968 eine Kooperation, in der Mitarbeitende des Mietervereins in den Räumlichkeiten der Verbraucherzentrale – damals noch in den Großen Bleichen 23 – zu mietrechtlichen Fragestellungen berieten. Dies gab dann im März 1973 den Ausschlag, dass der Mieterverein zu Hamburg erfolgreich die Mitgliedschaft in der Verbraucherzentrale Hamburg beantragte. Aktuell stellt der Verein mit seiner stellvertretenden Vorsitzenden Marielle Eifler sogar die Vorsitzende des Verwaltungsrats der Verbraucherzentrale.
Was macht die Kooperation beider Organisationen so sinnvoll? Beide Vereine haben sich die Förderung von Verbraucherberatung und -schutz auf die Fahnen geschrieben. Beide Vereine bezwecken, den Verbraucherinnen und Verbrauchern eine starke Stimme gegenüber den strukturell überlegenen Unternehmen zu verleihen und ihnen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Beide Vereine erreichen dies durch Information, Beratung, wo angezeigt Vertretung, den Einsatz von Unterlassungs- und Sammelklagen und das politische Lobbying. Die Unterschiede liegen vor allem in den Themen: Die Verbraucherzentrale widmet sich nahezu allen Konsummärkten mit Ausnahme der Miete, die Mietervereine sind hierauf spezialisiert.
Mieterinnen und Mieter sind auch Verbraucherinnen und Verbraucher. Dies eröffnet Möglichkeiten, gemeinsam mehr zu erreichen. Aktuelles Thema sind die hohen Energiepreise. Bereits im zwischenzeitlich ausgelaufenen Energiewendebeirat der Freien und Hansestadt hatten sich die Verbraucherzentrale und der Mieterverein zu Hamburg stark für eine soziale Energiewende eingesetzt. Aktuell beraten sie in einem gemeinsamen und sehr erfolgreichen Projekt regelmäßig und kostenlos zu Nebenkostenabrechnungen und Energiekostenabrechnungen. Bei Auffälligkeiten beim Energieverbrauch wird eine Überleitung in eine vertiefende Energieeinsparberatung im Rahmen der Hamburger Energielotsen initiiert; bei Ansatzpunkten für eine nicht rechtskonforme Abrechnung erfolgt eine vertiefende Rechtsberatung bei der Verbraucherzentrale Hamburg oder bei den Mietervereinen zur Abklärung. Das seitens der Umweltbehörde geförderte Projekt läuft seit dem Jahr 2023 und wird aller Voraussicht nach auch im Jahr 2026 fortgesetzt werden.
Solange beide Vereine – und davon gehe ich aus – am Puls der Zeit bleiben, bin ich mir sicher, dass die aktuelle Kooperation noch lange nicht das letzte Kapitel der Zusammenarbeit sein wird. Auf die zukünftigen gemeinsamen Projekte freue ich mich.
An dieser Stelle bitten wir rund um das Wohnen aktive Menschen um einen Gastbeitrag. Wie nehmen sie die Arbeit des Mietervereins wahr – wo gibt es Lob, wo Kritik?
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