Liebe Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser,
traditionell überschlagen sich zum Jahresende die Ereignisse. An dem Spruch „Weihnachten kommt immer so überraschend“ ist schon etwas dran. So viel, was wir vorher noch erledigen wollen im ablaufenden Jahr. Andererseits ist es doch gerade die Weihnachtszeit, die wir wiederum in Ruhe und „entschleunigt“ verbringen möchten. Ein echter Zielkonflikt.
Großen Wirbel erzeugt hat der im Oktober erfolgreich durchgeführte Zukunftsentscheid. Doch nachdem sich der Pulverdampf des Wahlkampfs gelegt hat, wird deutlich: Wir wohnen immer noch in derselben Stadt, die Sonne geht immer noch im Osten auf und das Leben geht weiter. Natürlich nun mit einer veränderten Priorität, was das Erreichen des Ziels betrifft, bis 2040 klimaneutral zu sein.
Das gefällt immer noch nicht jedem, kommt aber am Ende uns Menschen zugute, vor allem der Mieterschaft. Denn wer zur Miete wohnt, profitiert davon, in einer sanierten und klimaneutral beheizten Wohnung zu leben – je eher, desto mehr! Zudem schützt das Gesetz vor zu hohen Mieten. Die steigen ja sowieso auch ohne, dass an der Wohnung irgendetwas verbessert wird. Dies belegt nicht zuletzt eindrücklich unsere Titelgeschichte. Und jetzt gibt es sogar ein Sondervermögen für den Klimaschutz, wer hätte das gedacht!
Hamburgs Mieterinnen und Mieter haben also Grund, optimistisch auf das Jahr 2026 zu schauen. Leider nicht alle. Denn Wohnraum bleibt Mangelware. Das Nachsehen haben diejenigen, die auf der Suche sind. Darauf muss der Fokus unserer Forderungen liegen: in der Versorgung mit Wohnraum. Neubau ist ein Teil der Lösung. Doch kann er nicht reichen, wenn zugleich die Wohnfläche pro Kopf immer weiter steigt. Bitte, fragen Sie sich: Wie könnte eine faire und gerechte Verteilung des Wohnraums erreicht werden? Was bedeutet überhaupt „fair“ und „gerecht“? Senden Sie mir Ihre Antwort! Und gerne auch, welche Schwerpunkte der Mieterverein bei seiner politischen Arbeit 2026 sonst setzen soll.
Apropos Umfrage: Im Heft 3/2025 hatten wir Sie eingeladen, an unserer Mitgliederumfrage teilzunehmen. Rund 300 Personen haben mitgemacht – online oder per Post. Dafür danke ich Ihnen sehr! Sie geben uns wertvolle Hinweise, wie wir das MieterJournal verbessern und entwickeln können. Mehr dazu auf Seite 13.
2026 dürfte wieder kein ruhiges Jahr werden. Weder hierzulande noch auf der Weltbühne ist Entspannung in Sicht. Doch manche Dinge werden klarer, die Debatten kommen zu Ergebnissen. Behalten Sie das im Blick und bewahren Sie sich Ihre Zuversicht. Ich wünsche Ihnen von Herzen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in ein gesundes Jahr 2026!


























