Die Titelseite des MieterJournals 2/2025 zeigt einen Briefkasten in dem ein Kündigungsschreiben steckt.
02 / 2025

Eigenbedarf: Kündigung im Briefkasten? Ihre Rechte

Editorial

Liebe Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser,

Portrait von Rolf Bosse

Ihr Dr. Rolf Bosse

Vorsitzender Mieterverein zu Hamburg

Durchaus neidisch habe ich die Kundgebungen der Gewerkschaften am 1. Mai verfolgt. Jahr um Jahr ziehen Tausende Beschäftigte durch die Straßen und machen auf die Missstände, die sie belasten, aufmerksam. Hamburgs Bürgermeister lädt die Gewerkschaften zu einem Empfang ins Rathaus ein.

Schon seit 135 Jahren, genauso lange, wie es unseren Mieterverein gibt, gilt der 1. Mai in Deutschland als „Kampftag der Arbeiterbewegung“. Zeit genug, um eine Tradition zu formen. Damit stehen wir in der Mieterbewegung noch am Anfang. Das vom Deutschen Mieterbund ins Leben gerufene „Bündnis Mietenstopp“ richtet immerhin alljährlich Aktionstage aus, dieses Jahr vom 23. bis zum 25. Mai. Solche Aktionstage leben davon, dass sie gestaltet und besucht werden. Hieran fehlt es zurzeit noch vielerorts, auch bei uns in Hamburg. Das sage ich durchaus selbstkritisch, auch der Mieter­verein zu Hamburg muss sich stärker engagieren.

Ich freue mich, dass ich dazu die Gelegenheit bekomme. Am 20. Mai hat mich die Mitgliederversammlung erneut zum Vorsitzenden unseres Vereins gewählt. Dafür bedanke ich mich bei Ihnen und blicke mit Freude auf die nächsten drei Jahre. Mein Dank gilt auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, meinen Kolleginnen und Kollegen, ohne deren Engagement, Hingabe und Empathie unsere gesamte Arbeit unmöglich wäre.

Unsere Digitalisierungsstrategie fand mit der konsequenten Nutzung unseres Mitgliederbereichs für die digitale Kommunikation und der Abkehr von der E-Mail zu Beginn dieses Jahres ihren vorläufigen Höhepunkt. Jetzt geht es darum, unsere neuen Abläufe weiter zu verbessern. Das schaffen wir nur mit Ihrer Hilfe und Ihrem Feedback! Schreiben Sie mir, liebe Mitglieder, was Ihnen gefällt und wo Sie Verbesserungsbedarf sehen. Oder besuchen Sie einen unserer Info-Abende! Dort haben Sie Gelegenheit, sich persönlich mit uns über Ihre Erfahrungen auszutauschen. Die Termine finden Sie in Zukunft auf unserer Internetseite in der Rubrik „Veranstaltungen“.

Zugleich haben wir das Ziel, die organisatorische Zusammenarbeit mit anderen Mietervereinen und dem Deutschen Mieterbund zu stärken. Nur geschlossen können wir die Interessen der Mieterinnen und Mieter politisch im Bund und den Ländern wirksam vertreten. Eine starke politische Stimme setzt eine starke mietrechtliche Inte­ressenvertretung voraus. Sie, liebe Mieterinnen und Mieter, sollen überall und jederzeit Hilfe in mietrechtlichen Angelegenheiten bekommen können. Auf dass der „Tag der Miete“ bald genauso begangen wird wie der „Tag der Arbeit“!

Kommen Sie gut durch diese wilde Zeit.

Hamburg-Zahl

1.201

Laut der Senats­antwort auf eine Kleine Schriftliche Anfrage in der Hamburgischen Bürgerschaft ist die Zahl der Zwangsräumungen in der Hansestadt 2024 mit 1.201 im Vergleich zum Vorjahr (1.002) deutlich angestiegen. 247 Zwangsräumungen (2023: 214) wurden vom städtischen Wohnungsunternehmen SAGA veranlasst.

Quelle: Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft; Drs. 22/17864

Bosses Blick lesen

Bosses Blick

In seiner Kolumne „Bosses Blick“ schreibt der Vorsitzende des Mieter­vereins über ein wohnungspolitisches Thema, das für Hamburgs Mieterinnen und Mieter besonders wichtig ist. Bosse prangert ebenso kritisch wie meinungsstark Fehlentwicklungen an, kommentiert aktuelle Tendenzen auf dem Wohnungsmarkt, entwickelt neue Ideen und mischt sich mit deutlich vernehmbarer Stimme in Diskussionen ein.
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Mietrecht

Miete-Witz – ernsthaft betrachtet

Checkliste: Urlaub

Sommerzeit bedeutet für viele Mietende Urlaubszeit. Doch welche Vorkehrungen sollten getroffen werden, damit während der urlaubsbedingten Abwesenheit zu Hause die mietvertraglichen Pflichten erfüllt und der Urlaub entspannt genossen werden kann?

  • Stellen Sie sicher, dass Miete sowie die Nebenkosten pünktlich gezahlt werden.
  • Hinterlegen Sie Ihre Handynummer beim Vermieter oder bei der Verwaltung. Sie sind nicht verpflichtet, einen Schlüssel herauszugeben, können jedoch bei Nachbarn oder Freunden einen Schlüssel hinterlegen und deren Kontaktdaten weitergeben.
  • Schließen Sie Fenster und Türen, drehen Sie Wasseranschlüsse ab, ziehen Sie Stecker von Fernseher, Radio und sonstigen Elektrogeräten – mit Ausnahme des gefüllten Kühlschranks – aus der Steckdose.
  • Um Ihre Wohnung vor Einbrechern zu schützen, sollte nichts darauf hindeuten, dass sie zeitweise unbewohnt ist. Nutzen Sie Zeitschaltuhren an Steckdosen, die Lampen automatisch an- und ausschalten.
  • Sorgen Sie für eine Vertretung, sollten Sie laut Mietvertrag für die Treppenhaus­­reinigung oder das Rasenmähen zuständig sein.
  • Beauftragen Sie jemanden, der Ihren Briefkasten leert und die Blumen gießt.
  • Machen Sie es Einbrechern, die am Flughafen oder Bahnhof auf der Suche nach potenziellen Opfern sind, nicht leicht. Vermeiden Sie es, Anhänger mit Ihrer Adresse für alle sichtbar am Koffer zu befestigen.
  • Wer aus dem Urlaub keine unliebsamen Untermieter wie zum Beispiel Bettwanzen mitbringen möchte, sollte bereits vor Ort die Betten genauer untersuchen. Wer sich nicht sicher ist, ob es die Tiere in das Gepäck geschafft haben, sollte zu Hause den Koffer vorsichtig, beispiels­weise in der Dusche, auspacken und die Wäschestücke direkt bei 60 Grad waschen.

Ihre Meinung zählt!

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